GSU NACHWUCHSTAGUNG 2024 „Grenzüberschreitungen“ 15./16. November 2024 Städte werden oft durch Grenzziehungen definiert: politisch-administrative Grenzen, ökologische und lebensweltliche Grenzen zwischen Stadt und Land oder die sozio-kulturellen Besonderheiten des Urbanen. Zugleich sind diese Grenzen durchlässig und fluide: Menschen migrieren über die unterschiedlichsten Grenzen hinweg zwischen Stadt und Land oder von Stadt zu Stadt; Güter, Rohstoffe, Nahrungsmittel […]
Konflikte stellen einen zentralen Motor der Stadtentwicklung dar und liefern ein reiches Untersuchungsfeld für die historische Stadtforschung. Politische Protestbewegungen, soziale Ungleichheit, die Wohnraumfrage, Verkehrsnutzungen, Bürgerbewegungen, Nutzungskonflikte und nicht zuletzt Kriege sind nur einige Themenfelder, in denen Konflikte eine gewichtige Rolle spielen, in Europa und weltweit.
Die Globalgeschichte entwickelt sich derzeit äußerst dynamisch und prägt zunehmend auch die stadtgeschichtliche Forschung, etwa indem sie die Bedeutung transnationaler Diskurse hervorhebt oder die Aufmerksamkeit auf Städte in bisher wenig untersuchten Weltregionen lenkt. Dennoch ist die Stadtgeschichte nach wie vor ein Feld, das stark durch lokale Fallstudien geprägt ist, die nicht zwingend eine globale Dimension aufweisen.
Die Elemente Licht, Luft, Feuer und Wasser waren für die Entwicklung von Städten immer von zentraler Bedeutung, denn neben umwelthistorischen Aspekten spiegelten diese Elemente immer auch politische Machtkonstellationen, die ökonomischen Bedingungen, den jeweiligen Stand der Technik, sowie die Vielfalt der kulturellen Interpretationen der involvierten Gesellschaften wider.
Das Leben in Städten war und ist permanent Gegenstand von Ordnungsversuchen. Oft überlagerten sich Vorstellungen von der baulichen, sozialen und politischen Ordnung der Stadt, etwa in der Idee der Trennung von Funktionen oder in der räumlichen Differenzierung sozialer Gruppen, sei es mit dem Ziel der Segregation oder der Integration.