Citizen Science in der Stadtgeschichte.

Bestandaufnahme – Ansätze – Grenzen

TAGUNG

10.-11.11.2022

Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH)

Beim Schlump 83, 20144 Hamburg

Da die Plätze für Teilnehmer*innen begrenzt sind, bitten wir um Anmeldung bis zum 20.10.2022 an Joana Betke (betke@zeitgeschichte-hamburg.de).

Unter dem Schlagwort „Citizen Science“ – oder „Bürgerwissenschaften“ – erlebt die Forderung, Bürger*innen in Forschungsprozesse einzubeziehen, derzeit eine neue Konjunktur. Aber auch die Ansprüche an Wissenschaftler*innen, ihre Erkenntnisse breitenwirksam zu vermitteln, sind gestiegen. Die Bundesregierung, die EU und viele Universitäten haben die „Bürgerwissenschaften“ zu einem wissenschaftspolitischen Leitbild erhoben.

Unter dem Schlagwort „Citizen Science“ – oder „Bürgerwissenschaften“ – erlebt die Forderung, Bürger*innen in Forschungsprozesse einzubeziehen, derzeit eine neue Konjunktur. Aber auch die Ansprüche an Wissenschaftler*innen, ihre Erkenntnisse breitenwirksam zu vermitteln, sind gestiegen. Die Bundesregierung, die EU und viele Universitäten haben die „Bürgerwissenschaften“ zu einem wissenschaftspolitischen Leitbild erhoben. Dabei hat die Forschung von und mit Bürger*innen in der Stadtgeschichte eine lange Tradition. Sei es die Arbeit von Geschichtsvereinen und Geschichtswerkstätten oder die vielfältigen Projekte an Museen, Archiven oder anderen Kultureinrichtungen, sie alle beziehen Laien in die Erforschung der lokalen Geschichte ein und eröffnen Wissenschaftler*innen Möglichkeiten zum Wissenstransfer.

Die Ansätze der verschiedenen Projekte und Initiativen sind durchaus unterschiedlich – sowohl hinsichtlich ihrer Motive und Ziele als auch aufgrund der finanziellen, personellen wie institutionellen Ressourcen, die ihnen zur Verfügung stehen. Unterschiedlich ist aber auch, wie weitreichend die Mitgestaltungs- und Mitwirkungsmöglichkeiten von Laien sind, wer welchen Anteil am Forschungsprozess hat und was genau von den beteiligten Wissenschaftler*innen erwartet wird. „Citizen Science“ in der Stadtgeschichte ist also ein heterogenes, aber äußerst dynamisches Feld, das sich unter den aktuellen wissenschaftspolitischen Impulsen in den kommenden Jahren weiter entfalten wird.

Diese Tagung möchte verschiedene Akteur*innen zusammenbringen, die im Feld der Stadtgeschichte als oder mit Bürger*innen forschen, sich als Wissenschaftler*innen engagieren, Projekte leiten oder wissenspolitische Strategien entwickeln. Insbesondere möchte sie die unterschiedlichen Erwartungen und Möglichkeiten diskutieren, die mit dem Konzept der „Bürgerwissenschaften“ zur Erforschung der Stadtgeschichte verbunden werden. Das umfasst ausdrücklich Berichte aus der Praxis und Kritik an dem Konzept der „Citizens Science“ und dessen Nutzen für die Stadtgeschichtsforschung.

Konkret diskutieren möchten wir folgende Fragen:

  • Auf der methodischen Ebene: Welche tools und Verfahren haben sich bewährt, welche sind wünschenswert, aber schwierig zu realisieren? Wo liegen die Grenzen der Beteiligung von Laien, aber auch der Möglichkeiten der wissenschaftlichen Forschung?
  • Auf der Ebene der Wissenschaftskommunikation: Wie ist das Verhältnis zwischen „breiter“ Öffentlichkeit und Fachdiskursen? Was erwarten beteiligte Bürger*innen, Projektverantwortliche und Wissenschaftler*innen vom Austausch?
  • Auf der strategischen Ebene: Wie kann stadtgeschichtliche „Bürgerwissenschaft“ von den aktuellen wissenschaftspolitischen Rahmenbedingungen profitieren? Wie ist die Einbindung in Förderstrategien möglich und welche thematischen Schwerpunkte werden damit gesetzt?

Gesellschaft für Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung (GSU)

Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH)

Christoph Bernhardt / Thomas Großbölting / Sebastian Haumann

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